Dienstag, 12. November 2013

... und er stand auf.

Seine Freunde waren in hoffnungsvoller Erwartung. 
Er hatte Angst.
Wenn dieser Jesus nur ein Mensch war, würde nichts passieren. Mit dieser Enttäuschung würde er leben können, es wäre nicht die erste. Aber wenn dieser, wirklich Gott war…?
Ihn fröstelte. Er hatte so vieles falsch gemacht in seinem Leben. Es war noch keinen Monat her, da hatte er Gott heftig angeklagt für sein Schicksal. Jetzt fürchtete er sich, und konnte nicht einmal davonlaufen. Er wagte es auch nicht, sich seinen Freunden mitzuteilen. Es gab Dinge in seinem Leben, von denen wusste nur er allein. Würde dieser Jesus ihn durchschauen?
Würde er wissen, was er in seinem Herzen verborgen hatte?

Alle diese Gedanken quälten ihn während seine Freunde ihn mit größter Begeisterung zu dem kleinen Haus trugen in dem dieser Jesus lehrte.
 Schon standen sie vor ihm.
Ach wie hasste er sie, die Blicke der Menschen. Diese Mischung aus Mitleid und Genugtuung. Über eins jedoch war er froh: Sie kannten die wahren Abgründe seiner Seele nicht. 
Jesus schaute auf, blickte ruhig von einem zum anderen, dann direkt zu ihm. Sein Blick drang ihm ins Herz. Warum war er eigentlich hier?
Es war wie ein Donnerschlag, als Jesus ihn ansprach :,,Du brauchst dich nicht zu fürchten mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben" Es war als würde sein Herz zerspringen.
Also doch, DIESER war Gott.
Er spürte eine große Last von ihm abfallen. Vergeben! Er war frei! Gott kannte ihn und hat ihn nicht abgelehnt sondern ihn ,,mein Sohn" genannt. Er achtete nicht mehr auf das, was um ihn herum geschah. Er hörte auch kaum die Worte, die Jesus jetzt mit den aufgebrachten Pharisäern wechselte. Aber er hörte, dass Jesus ihn wieder direkt ansprach:
,,Steh auf! Nimm dein Bett und geh nach Hause."
Warum er aufstand? Nein, die richtige Frage lautet: Warum er nicht aufsprang?
Er wollte so schnell wie möglich nach Hause um sein Leben in Ordnung zu bringen. Die Zeit des Jammerns war vorbei. Es gab so viel zu tun....
(Frei erzählt nach Math. 19,1-8)

Mittwoch, 18. September 2013

Erinnerungen...

Kindergartenliebe sagt man, aber die Liebe kam erst viel später...


Sie gehörte zu meinem Leben, wie auch meine Geschwister. Ich kann mich nicht an eine Zeit erinnern, ohne sie. Wann unsere Eltern entschlossen hatten, dass wir heiraten würden ist mir nicht bekannt, wir gehörten zusammen.
Woran ich mich erinnere, war der Moment an dem ich sie zum ersten mal wirklich sah.
Ich muss blind gewesen sein, davor, aber ist es nicht viel zu oft so, dass wir das Kostbare erst wahrnehmen wenn wir es zu verlieren scheinen?
Oder schlimmer, es bereits verloren haben?
 Nein, sie war keine dieser Mädchen die sich ihrer Schönheit bewusst waren und sich immerzu präsentierten, vielleicht war ich deshalb so überrascht, als sie mir anvertraute, dass sie schwanger war. Allein diese Tatsache war ein Schock für mich, aber ihre Haltung dazu war es , die mich aufmerksam machte. Sie war nicht etwa beschämt oder verzweifelt, sie war auch nicht gleichgültig oder unsicher, sie strahlte eine freudige Entschlossenheit aus, die der Situation gar nicht angemessen schien. Was sie umgab auch war nicht Stolz, sondern verblüffte Würde, Stärke und Schönheit!
Ich glaubte ihrer Erklärung nicht, obwohl es mir glaubwürdiger erschien, als das, was die anderen hinter ihrem Rücken flüsterten.
Die Stärke und Schönheit, die ich an jenem Tag zum ersten mal wahrnahm, hat mein Herz seither immer wieder berührt und hat meine Liebe zu ihr wachsen lassen. Zugegeben, sie konnte auch mit Sturheit glänzen, aber sie hat mich wieder und wieder herausgefordert, den eigenen Weg zu gehen, zu vergeben und dem zu vertrauen der unsere Leben lenkt, und dafür liebe ich sie. Nach all den Jahren noch viel mehr, und ich bin sicher, dass SIE unvergessen bleiben wird, im Gegensatz zu mir...


Erkennt ihr die Geschichte?

Andreea= )