Donnerstag, 23. August 2018

Ist es erlaubt?

Oft offenbaren die Fragen die wir stellen, was wir glauben und unsere Vorstellung von Gott.
 Ganz offensichtlich ist es hier, in der Begebenheit die ich in Lukas 14,1-6 lese: Es ist Sabbat. Der Tag ist heilig. Das bedeutet, es ist ein Tag, an dem wir ausruhen und uns auf Gott ausrichten sollen. Jesus ist zum Essen eingeladen. Ein wichtiger religiöser Leiter hat sein Haus geöffnet und offenbar recht viele Gäste eingeladen. Ebenfalls anwesend, ein Mann der schmerzhafte Wassereinlagerungen hat. Die Gäste sind gespannt. Jeder fragt sich, was Jesus tun wird.
Jesus stellt die Frage hier anstelle der Umstehenden, denn er weiß was sie umtreibt. ,,Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?“
Was für eine Frage. Aber sie offenbart eine Denkweise die völlig ausgerichtet ist auf das Gesetz. ,,Darf ich, oder darf ich nicht“, fragt derjenige, der glaubt, er könne sich Gottes Liebe durch gute Werke verdienen- und durch Fehler verlieren. Die Frage hätte auch eine ganz andere sein können?
Zum Beispiel: ,,Jesus, wirst du ihm helfen, er leidet schon so lange?“
Aber dort, wo wir unter Gesetz leben, das sehen wir den anderen nicht. Wir nehmen nur wahr, ob er sich an das Gesetz hält. ( zur Klärung: ich glaube dass das Gesetz als solches zutiefst wichtig, richtig und gut ist. Aber hier geht es um eine Denkweise, die das Gesetz über die Liebe stellt.)
Ich verstehe dieses Denken zu tiefst. Wenn ich selbst alles daransetze ES RICHTIG ZU MACHEN, und bereit bin dafür Opfer zu bringen, da wünsche ich mir, dass andere dasselbe tun. Denn wo ich in Unfreiheit lebe, möchte ich auch keinen anderen in Freiheit leben sehen. Auch wenn mich dieses Denken erschreckt, entdecke ich es doch immer wieder an mir.
Jesus kam in unsere Welt um uns den Vater und SEIN Herz zu offenbaren. Wenn der Sabbat nun ein Tag wäre, den ein liebevoller Vater im Himmel gesetzt hätte, damit wir zur Ruhe kämen und Zeit hätten, auf ihn zu schauen, dann wäre doch die Wiederherstellung eines Menschen der leidet, eine einzigartige Illustration seines Herzens, oder?
Oh, ich wünsche mir, dass wir Kinder der Freiheit seien, die es lieben, wenn auch andere in die Freiheit kommen dürfen.
Oh mögen wir mit den Augen unseres Vaters durch diese Welt gehen und anderen Seine Liebe und Sein Herz offenbaren. Dann wären wir alle Gesegnete.

Andreea = )


Freitag, 17. August 2018

Zuschauer?


Ich lebe ein kleines Leben, im Vergleich. Ich bin Hausfrau und Mutter. Ich lebe in Gemeinschaft mit meinem Mann, meinen Kindern, Freunden und Kirche. Ich tue was man halt so tut, als Hausfrau und Mutter.
Beim Lesen in der Bibel – ein Highlight meiner Tage – stoße ich auf eine Geschichte die mich herausfordert und ermutigt. Im Lukas-Evangelium Kapitel 13 ab Vers 22, wird Jesus von einem Menschen angesprochen. Dieser, wird nicht näher beschrieben, er ist einfach Jemand. Meine englische Übersetzung sagt: ein Bystander/ Zuschauer, Beobachter. Die Frage die ihn umtreibt ist nicht unwichtig:
,,Herr, sind es wenige die errettet werden?“
Jesu Antwort ist ungewöhnlich, mal wieder. ; )
,,...diejenigen, die wirklich große Dinge tun, wie Mutter Teresa zum Beispiel, die werden errettet werden.“ NEIN! Das sagt ER eben nicht, auch wenn uns diese Antwort wohl nicht überrascht hätte. Seine Worte sind folgende: ,,...es gibt Letzte, die werden Erste sein, und Erste die werden Letzte sein…“
Ach Jesus! Was meinst du damit? Ich lese noch mal die Verse davor und allmählich wird es klarer. Im Königreich Jesu geht es um die kleinen Dinge und um unser Herz. Es ist gar nicht so wichtig WAS ich tue, als WIE ich es tue, denn die kleinsten Entscheidungen haben Auswirkungen. Jesus sagt: ,,...setzt alles daran durch die enge Pforte einzutreten.“ Das ist die Haltung die den Unterschied macht. GANZHERZLICHKEIT. Ich fürchte das Wort gibt es nicht, aber ich kenne Menschen die so leben, und ich will zu ihnen gehören. Ich will alles daran setzen, so zu leben, wie es Jesus mir vorlebt. Das kostet mich etwas, aber es lohnt sich. Was in den Augen der Menschen in unserer Welt zählt, könnte in den Augen Gottes unwichtig sein. Das ist sehr ermutigend, denn ich lebe -wie gesagt- ein kleines Leben.
Dieser ,Jemand’ von dem die Frage kam, war noch nicht entschieden ob er sein Leben in den Dienst Jesu stellen wollte oder ob er lieber erst mal abwarten und zuschauen sollte.
Ich ermutige dich und mich, zur Ganzherzlichkeit.
Ich habe Jesus vor 26 Jahren ein verkorkstes Leben anvertraut, und staune jeden Tag darüber, wie reich beschenkt ich heute bin. Auch darum will ich ganzherzlich leben, ob ich nun Windeln wechsle, Wäsche wasche oder einen Blog schreibe.

Von Herzen Andreea = )